L'air du phare
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Press release
Bernd Kugler is pleased to announce the eighth exhibition of Tobias Hantmann at the gallery. On view is a concise selection of paintings that revisit the genre of landscape painting.
Hantmann's artistic approach can be interpreted as an examination of the validity of the painted image.
Much time has passed since Impressionism and Cubism shattered pictorial motifs. The landscape was a discreet background, a carrier of mood, the pictorial space as a stage and accomplice of abstraction.
In this exhibition, Hantmann updates his earlier "staying with the pictures" in the sense that Pictures addresses the depleted image, the decal or what remains after the copying.
It is the aspirations of classical landscape painting that have become an archive of "relics" for Hantmann's new paintings, now recognizable as ghostly traces of their original articulations.
Landscapes are mostly depicted from a distance. In return, we expect something to draw attention, a particular narrative or atmosphere. We find none of this in Hantmann's new paintings. Nor does the implied shape of a fortress give any clue.
But what do we get instead?
Here, Hantmann achieves what often requires rhetoric or technology: images that can assert themselves in their own disappearance by communicating presence to us without representing it in a motif-like way.
Rather, it is in the brush, in the color, in the characteristic ductus, in fact in Hantmann's painting itself, which manages to combine its self-assertion with an immediate withdrawal and to accept the image in an untenable state.
Pressetext
Bernd Kugler freut sich über die achte Ausstellung von Tobias Hantmann in der Galerie. Zu sehen ist eine konzentrierte Auswahl von Gemälden, die das Genre der Landschaftsmalerei neu aufgreifen.
Hantmann‘s künstlerischer Ansatz lässt sich als Auseinandersetzung mit der Gültigkeit des gemalten Bildes interpretieren.
Seit der Zertrümmerung der Bildmotive in Impressionismus und Kubismus ist viel Zeit vergangen. Die Landschaft war zurückhaltender Hintergrund, Stimmungsträger, Bildraum als Bühne und Komplize der Gegenstandslosigkeit.
In dieser Ausstellung aktualisiert Hantmann sein früheres „staying with the pictures“ in dem Sinn, dass in Pictures das ausgedünnte Bild angesprochen ist, das Abziehbild oder das, was nach dem Abzug übrig bleibt.
Es sind die Ambitionen klassischer Landschaftsmalerei, die für die neuen Bilder Hantmann‘s zu einem Archiv von „Relikten“ wurden und die nun als geisterhafte Spuren ihrer ursprünglichen Formulierungen erkennbar sind.
Landschaften werden meist aus der Ferne dargestellt. Dafür erwarten wir etwas, das die Aufmerksamkeit auf sich zieht, eine bestimmte Erzählung oder Atmosphäre. Nichts davon finden wir in Hantmann‘s neuen Bildern. Auch die angedeutete Form einer Festung gibt keinen Aufschluss.
Aber was bekommen wir stattdessen?
Hier gelingt Hantmann das, wofür oft Rhetorik oder Technik ins Feld geführt werden muss: Bilder, die sich im eigenen Verschwinden behaupten können, indem sie uns Gegenwart mitteilen, ohne diese motivisch darzustellen.
Vielmehr liegt es im Pinsel, in der Farbe, im charakteristischen Duktus, tatsächlich in Hantmann‘s Malerei selbst, die es schafft, ihre Setzung mit einer sofortigen Zurücknahme zu verbinden und das Bild in einem unhaltbaren Zustand anzunehmen.