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Exhibition
11.11.2017 - 05.01.2018
Eugène Leroy, Tobias Hantmann

Le monde pictorial

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Press release

le monde pictorial

Eugène Leroy - Tobias Hantmann

 

There may be different reasons for bringing two artists together in an exhibition. A comparison, however, will always be made. One tries to recognise similarities or grasp differences, or spot the influence of one on the other or summarise the meeting of complementary concepts. Perhaps it is especially interesting if the assignment of categories in the experiment proves not to be so easy.

 

In an attempt to write down impressions and associations on looking at the paintings in this exhibition, the author of this text has formulated his ideas in the following fragments, which can only sometimes be attributed to one artist or the other.

 

As the mysterious foundation for every painterly activity: the relationship between blunt, material facts and their expansion into the fictional.

 

Suggestion can be recognised here as essential for every form of painting.

 

The movement into the picture and back to In Front Of, which is also called the Here and Now.

The images themselves provoke this movement. Paintings are objects that allow motifs to appear. Like vessels, they contain motifs that they, however, never release.

 

Embody an experience

 

Images that manifest themselves only at the moment of their elimination.

 

Disappointed expectation, challenge, relive.

 

Is absence of an activity and perceiving an activity within it painterly? Is it also painting, does non-activity belong to painting?

 

Impurity, self-accusation, resistance

 

Colour before and after mixing

 

What appears to be phlegmatic could also be necessary persistence.

 

Eugene applies paint with a purpose, following something in a manner too explicit to result in a possible tautological, self-referential gesture.

 

And can effective and fake doing be at all differentiated?

That applies to both!

 

What does Eugène want? Does the paste get in his way? Does the materia not hold back the luminance of the hues? Is the radiance deliberately “arrested”, the glow of the colours bound to the drawing? This sharp, fragmented drawing within the impasto brush stroke, brought to the fore by the shadow-casting binding agent.

 

The shadow-casting binding agent

 

The tactile and the graphic condense into one.

 

The glittering sand disturbs the monumental monotony. All grains break up the entirety of the image into the microscopic.

 

Tobias has given his pictures a title.

 

Is material interpreted by the way in which it is used? Is an action interpreted through the material used?

 

Speak sharply with authoritarians yet remain vulnerable.

 

One says it is interesting and means that it creates interest or confirms an already existing interest.

 

Appear in a different light

 

Monochromy is head-on.

To stand in front of an illuminated wall and later recognise the weather as the secret protagonist in many paintings.

 

Appear in a different light

 

                                                                                                               Text by Tobias Hantmann

 

Pressetext

le monde pictorial

Eugène Leroy - Tobias Hantmann

 

Einer Zusammenführung zweier Künstler in einer Ausstellung können verschiedene Motivationen zugrunde liegen. Immer jedoch geht es um einen Vergleich. Man versucht die Gemeinsamkeiten zu erkennen oder die Unterschiede zu erfassen oder bei einem von beiden das Nachwirken des anderen zu sehen oder das Aufeinandertreffen komplementärer Auffassungen auszumachen. Vielleicht ist es besonders interessant, wenn die kategoriale Zuordnung des Experiments nicht allzu leicht fällt.

 

Beim Versuch die Eindrücke und Assoziationen während des Betrachtens der Bilder dieser Ausstellung niederzuschreiben, verfällt der Autor dieses Textes ins fragmentierte Formulieren. Die folgenden Bruchstücke lassen sich nur manchmal den Bildern des einen oder des anderen zuordnen.

 

Als geheimnisvoller Grund jeder malerischen Aktivität: Das Verhältnis von stumpfem Faktum des Materiellen und dessen Erweiterung ins Fiktionale.

 

Suggestion kann hier als essentiell für jede Form von Malerei erkannt werden.

 

Die Bewegung ins Bild hinein und wieder zurück ins Davor, das auch Hier und Jetzt genannt wird.

Die Bilder selbst veranlassen diese Bewegung. Bilder sind Gegenstände, die Motive aufscheinen lassen. Gefäßen ähnlich enthalten sie Motive, die sie aber niemals freigeben.

 

eine Erfahrung verkörpern

 

Bilder, die sich bei der vermeintlichen Abschaffung ihrer selbst erst manifestieren.

 

Enttäuschte Erwartung, Herausforderung, das Nacherleben

 

Ist das Ausbleiben einer Handlung und genau darin eine Handlung erkennen malerisch? Ist das auch Malerei, gehört Nicht-Handeln zum Malen dazu?

 

Verschmutzung, Selbstanklage, Widerstand

 

Farben vor und nach ihrer Durchmischung

 

Was phlegmatisch wirkt, könnte auch notwendiges Beharren sein.

 

Eugène trägt Farbe gerichtet auf, zu deutlich etwas verfolgend, als dass es in einer tautologischen, selbstreferentiellen Geste aufgehen könnte.

 

Und können wirksames und vorgetäuschtes Tun überhaupt unterschieden werden?

Das geht an beide!

 

Was will Eugène? Steht ihm die Paste im Weg? Hält die Materia das Licht der Farbtöne nicht zurück? Wird das Strahlen absichtlich „dingfest gemacht“, das Leuchten der Farbtöne gebunden an die Zeichnung? Diese scharfe, kleinteilige Zeichnung innerhalb der pastosen Pinselstriche, hervorgerufen durch das schattenwerfende Bindemittel.

 

Das schattenwerfende Bindemittel

 

Taktiles und Grafisches fallen in eins.

 

Der glitzernde Sand stört die monumentale Monotonie. Alle Körner reißen das Bildganze ins Mikroskopische.

 

Tobias hat seinen Bildern Titel gegeben.

 

Wird Material durch die Art der Anwendung interpretiert? Wird eine Handlung durch das verwendete Material interpretiert?

 

Scharf mit Autoritären sprechen und dabei verletzlich bleiben

 

Es ist interessant, sagt man und meint, dass es Interesse hervorruft oder bereits vorhandenes Interesse bestätigt.

 

In einem anderen Licht erscheinen

 

Monochromie ist frontal.

Vor einer beleuchteten Wand stehen und später das Wetter als den heimlichen Protagonisten in ganz vielen Bildern erkennen.

 

In einem anderen Licht erscheinen

 

  Text von Tobias Hantmann